Karl-Heinz Ott: Verfluchte Neuzeit
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Hat die Aufklärung ihren Zweck verfehlt? – fragt der Schriftsteller Karl-Heinz Ott in seinem Buch “Verfluchte Neuzeit” (2022). Querdenker stürmen den Reichstag. Ein Schamane triumphiert im Kapitol. Noch vor wenigen Jahren schienen Bilder wie diese unvorstellbar. Doch die Rebellion gegen die Aufklärung hat eine lange Geschichte. Und sie findet keineswegs nur auf der Straße statt. Ihre Glaubenslehren behaupten, nicht der Mensch selbst, sondern höhere Mächte bestimmten sein Schicksal. Auch der westliche Individualismus sei eine Irrlehre, verantwortlich für alles Unheil in der Welt. Karl-Heinz Ott legt in seinem so gedankenreichen Essay die geistigen Fundamente dieser Bewegungen frei. Er zeigt: Die Antimoderne ist so alt wie die Moderne. Die Vernunft kann nur die Oberhand behalten, wenn sie ihre Gegner kennt. Karl-Heinz Ott, 1957 in Ehingen an der Donau geboren, lebt als Schriftsteller in der Nähe von Freiburg und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen der Roman “Und jeden Morgen das Meer” (2018) sowie “Hölderlins Geister” (2019).
In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart