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3.3.2022

Abbas Khider: Der Erinnerungsfälscher

Veranstaltungsdaten

Said Al-Wahid hat seinen Reisepass überall dabei, auch wenn er in Berlin-Neukölln nur in den Supermarkt geht. Als er eines Tages die Nachricht erhält, seine Mutter liege im Sterben, reist er zum ersten Mal seit Jahren in das Land seiner Herkunft. Je näher er seiner in Bagdad verbliebenen Familie kommt, desto tiefer gehen die Erinnerungen zurück, an die Jahre des Ankommens in Deutschland, an die monatelange Flucht und schließlich an die Kindheit im Irak. Welche Erinnerungen fehlen, welche sind erfunden und welche verfälscht? Welche Erinnerungen machen uns zu dem Menschen, der wir sind? Fragen wie diesen geht Abbas Khider in seinem neuen Roman „Der Erinnerungsfälscher“ nach. Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet, floh er nach der Entlassung 1996 aus dem Irak und hielt sich in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt er in Deutschland und studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam. 2008 erschien sein Debütroman "Der falsche Inder"; zuletzt erschienen die beiden Romane „Ohrfeige“ (2016) und „Palast der Miserablen“ (2020). Sein Werk wurde ausgezeichnet mit dem Nelly-Sachs Preis, dem Hilde-Domin-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis geehrt. Außerdem war er im Jahre 2017 Mainzer Stadtschreiber. Abbas Khider lebt in Berlin.

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