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17.3.2021

Hemley Boum: Gesang für die Verlorenen

Veranstaltungsdaten

Gesang für die Verlorenen. Kamerun Ende der 50er Jahre. Nach langer Kolonialherrschaft regt sich der Geist des Widerstands, doch die friedliche Unabhängigkeitsbewegung UPC wird von der Kolonialverwaltung gewaltsam unterdrückt und in den Untergrund gezwungen. Kopf der Bewegung ist der charismatische Ruben Um Nyobe, die einzige historische Figur im narrativen Spiel von Hemley Boum. Um ihn herum erfindet sie ein Geflecht von Beziehungen zwischen Männern und Frauen, die durch Familie, Liebe, Leidenschaft und ihre politischen Ziele verbunden sind. Durch zahlreiche Rückblenden weitet die Autorin das Romangeschehen zu einer Familiensaga über das Leben von fünf Generationen aus. Spannend und mit Präzision erzählt die Autorin vom Kampf der Protagonistin, und wie in einer griechischen Tragödie stellt sie sie vor Entscheidungen mit irreversiblen Konsequenzen. Im Gedächtnis bleiben besonders die tief ausgeloteten weiblichen Figuren des Romans, die neben ihrem politischen Engagement mit beeindruckender Stärke um ein freies Leben als Frau in einer gerechten Gesellschaft kämpfen. Hemley Boum wurde 1973 in Duala/Kamerun, geboren. Ihr Roman "Si d’animer" stand auf der Shortlist für den Ahmadou-Kourouma-Preis 2013. "Gesang für die Verlorenen" (frz.: Les Maquisards) wurde mit dem Grand Prix littéraire d’Afrique Noire 2015 ausgezeichnet. Auf Deutsch ist der Roman 2018 in der Übersetzung von Gudrun und Otto Honke im Peter Hammer Verlag erschienen.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Literaturhauses Stuttgart, des Institut Français Stuttgart und des Institut Français Mannheim im Rahmen der Französischen Wochen 2020/2021

Bilder von der Veranstaltung