Zum Hauptinhalt springen
12.2.2021

Maria Hartmann: Soma Morgenstern, ein fast Vergessener

Veranstaltungsdaten

In ihrer Lesung erkundet die Schauspielerin Maria Hartmann Leben und Werk des jüdischen Schriftstellers Soma Morgenstern. 1890 im ostgalizischen Budzanów geboren, lebte Morgenstern ab 1912 in Wien, wo er zahlreiche enge Freundschaften schloss, u.a. mit Joseph Roth und Alban Berg. 1938 musste er vor den Nationalsozialisten fliehen, zunächst nach Paris, wo er mit Joseph Roth bis zu dessen Tod im selben Hotel lebte. Nach der Internierung konnte er sich nach Marseille durchschlagen, von wo ihm die Flucht über die Pyrenäen gelang. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte er bis zu seinem Tod 1976 in New York. Soma Morgensterns literarische Laufbahn begann als Journalist für verschiedene Tageszeitungen, u.a. als Wiener Kulturkorrespondent der Frankfurter Zeitung. In den 1930er Jahren begann Morgenstern neben der journalistischen Tätigkeit auch Romane zu schreiben. Im Mittelpunkt seines literarischen Werks steht die Beschäftigung mit dem Judentum und dem Leben in Ostgalizien sowie die Auseinandersetzung mit dem Exil. Trotz seiner kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache hielt Morgenstern zeitlebens an ihr fest. Seine Werke waren lange Zeit kaum bekannt und wurden erst in den 1990er Jahren durch eine umfassende Werkausgabe, erschienen im zu Klampen Verlag, wieder zugänglich.

Passend zu den ostgalizischen Wurzeln Morgensterns, werden die gelesenen Texte mit jiddischen Liedern verwoben, die Kammersängerin Helene Schneiderman (Mezzosopran) und Götz Payer (Klavier) gestalten werden.

In Zusammenarbeit mit der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie für Gesang – Dichtung – Liedkunst e.V.

Bilder von der Veranstaltung