Ronya Othmann: Die Sommer
Veranstaltungsdaten
Für die Reihe zwischen/miete werden üblicherweise Stuttgarter WGs zur Lesebühne, wenn sich Autor*innen aus der jüngsten Schriftstellergeneration einmieten, um aus ihren Texten zu lesen und sie ins Gespräch zu bringen. Pandemiebedingt ist die Lesereihe noch nicht wieder WG-tauglich und sucht Orte zur Zwischenmiete. Und im Januar hat sie keinen geringeren Ort gefunden als den Regierungssitz des Ministerpräsidenten: Am 29. Januar öffnet die Villa Reitzenstein ihre Türen für die junge Reihe des Stuttgarter Literaturhauses. Zu Gast die die Autorin und Lyrikerin Ronya Othmann mit ihrem Romandebüt „Die Sommer“, erschienen im Carl Hanser Verlag. Zärtlich und wütend schreibt sie über eine zerrissene Welt: Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort, sie riecht und schmeckt es, kennt seine Geschichten und weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner*innen wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München, und in den Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS, und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Ronya Othmann wurde 1993 in München geboren und studiert am Literaturinstitut Leipzig. Sie erhielt unter anderem den Lyrik-Preis des Open Mike und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Gemeinsam mit Cemile Sahin schreibt sie für die taz die Kolumne „OrientExpress“ über Nahost-Politik.
Eine Veranstaltungskooperation von Literaturhaus Stuttgart und dem Staatsministerium Baden-Württemberg