Jörg Armbruster: Die Erben der Revolution. Was bleibt vom arabischen Frühling?
Was bleibt vom arabischen Frühling?Veranstaltungsdaten
Um das Erbe der Revolutionen von 2011 scheint es nicht gut bestellt zu sein. Und doch – es tut sich etwas bei den jungen Menschen. »Wir sind noch nicht fertig«, sagen sie. Der Wunsch nach einem Leben in Würde, Gerechtigkeit und Freiheit ist ungebrochen, trotz aller Rückschläge. Nur, solche Umbrüche brauchen Zeit. Hier in Deutschland dauerte es 101 Jahre, ehe wir eine stabile Demokratie hatten.
Jörg Armbruster
2011 elektrisieren die Aufstände der arabischen Jugend die Welt, die Demokratie scheint zum Greifen nah. 10 Jahre später ist die Bilanz ernüchternd: Neue Diktaturen, Kriege, islamistischer Terror und der Konflikt mit dem Iran beherrschen die Schlagzeilen. Droht ein globaler Krieg? Doch der Arabische Frühling hat deutliche Spuren in der Region hinterlassen: Der Islam hat an politischem Einfluss verloren, junge Frauen treten mit großem Selbstbewusstsein auf. Die Rebellion der Jungen gegen die Alten geht weiter. Andererseits fühlen sie sich vom Westen im Stich gelassen, der inzwischen wieder die autoritären Regime hofiert und so die Krise verschärft, so Jörg Armbruster. Mit großer Expertise und klarer Analyse zeichnet er ein Bild der Gegenwart: Gibt es noch Hoffnung auf Demokratie? Was hat Europa mit dem Scheitern des Arabischen Frühlings zu tun? Und warum ist der Iran plötzlich so einflussreich? Jörg Armbruster war viele Jahre Auslandskorrespondent der ARD für den Nahen und Mittleren Osten sowie Moderator des ARD-Weltspiegels und lebt heute in Stuttgart. In zahlreichen Dokumentarfilmen und Büchern hat er sich mit den Konflikten und Wandlungsprozessen in der arabischen Welt auseinandergesetzt. 2015 erhielt er den Bayerischen Fernsehpreis für sein Lebenswerk.