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15.12.2020

Daniel Schreiber, Guillaume Paoli: Authentisch ausgedacht!

Vom Unbehagen in der Fiktion

Veranstaltungsdaten

Was hat Didier Eribon mit Margarete Stokowski zu tun? Annie Ernaux mit Saša Stanišić? Oder Maggie Nelson mit Karl Ove Knausgard? Bei allen Unterschieden, haben ihre Bücher eins gemeinsam: Sie entziehen sich den gängigen Schablonen und Ordnungen wie Roman, Erzählung, Biografie, Dokumentation, Enthüllung oder Historie. Sie sind weder nur Fiction noch klassische Non-Fiction. Und klar ist, sie werden momentan sehr gerne gelesen. Was bedeutet diese Entwicklung? Entsteht in der Unübersichtlichkeit der Gegenwart eine neue Sehnsucht der Leser*innen nach einem „wahren Leben“, nach Geschichten, die durch persönliches Erleben beglaubigt zu sein scheinen? Geschichten, in denen das Medium der Selbsterkundung oft auch eines der Beschreibung von Gesellschaft ist? „Dieses suchende Ich ist zurzeit vielleicht die letzte Erzählung, auf die wir uns wirklich einigen können“, schreibt der Autor Daniel Schreiber in DIE ZEIT. Ganz und gar anders Guillaume Paoli, der in der gegenwärtigen Entwertung der Fiktionen einen weiteren Beweis der allumfassenden Neoliberalisierung sieht. Angela Steidele indes arbeitet in ihren Sachbüchern und Romanen auf ganz eigene Weise mit historischen Quellen. »Vom Unbehagen in der Fiktion« ist eine Veranstaltungsreihe des Netzwerks der Literaturhäuser in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Eine Woche lang diskutieren in sieben Städten Autor*innen, Kritiker*innen, Wissenschaftler*innen u.a. darüber, was dieser Boom autobiografischen, autofiktionalen und dokumentarischen Erzählens mitsamt all seinen Fallstricken bedeutet. Inwiefern verändert er das Verhältnis von Literatur und Politik?

In Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur

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