Kerstin Preiwuß, Dagmara Kraus: Lyrische Taupunkte im Frühling
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Kerstin Preiwuß betitelt ihren neuen Gedichtband mit „Taupunkt“ und fragt danach, wie man die wunden Punkte im Leben erkennt? „Taupunkt“ führt fort und beschließt, was mit Kerstin Preiwuß' Gedichtband „Rede“ begann und in „Gespür für Licht“ seinen Lauf nahm: Für die Dauer einer Nacht setzt der Tonstrom ein, setzt das Dichten an. Kerstin Preiwuß, geboren 1980 in Lübz, Mecklenburg, lebt in Leipzig. Ihr zweiter Gedichtband „Rede“ wurde von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in die Liste der Lyrikempfehlungen des Jahres aufgenommen. Zuletzt erhielt sie den Lyrikpreis Meran 2018.
„liedvoll, deutschyzno“ – so lautet der Titel von Dagmara Kraus‘ neuem Lyrikband, in diesem Frühjahr im kookbooks Verlag erschienen. Der Titel greift die ersten Worte des polnischen Nationalepos „Pan Tadeusz“ von Adam Mickiewicz auf –„Litwo! Ojczyno ...“ („Litauen! Vaterland …“) – und überträgt sie in einen neuen Bedeutungsraum. Dagmara Kraus, geboren 1981 in Wrocław, Polen, lebt als Lyrikerin und Übersetzerin in Straßburg. 2012 erschien ihr Debüt »kummerang«, 2018 erhielt sie den Basler Lyrikpreis. In ihre Gedichte schreibt sich die Mehrsprachigkeit immer ein, Sprache und Kunstsprache greifen ineinander.
Beide Autorinnen haben uns einen Teil der Gedichte eingesprochen und kommentiert.