Abbas Khider: Palast der Miserablen
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Manche behaupten, die Zunge meines Großvaters sei so giftig und aggressiv, wie die Zähne der Schwarzen Kobra, die nachts in den Büschen, Felsspalten und Erdhöhlen des Irak lauert.
Abbas Khider
1973 in Bagdad, Irak, geboren, floh Abbas Khider 1996, lebt seit 2000 in Deutschland, studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam und debütierte 2008 mit seinem Roman „Der falsche Inder“. Vielfach ausgezeichnet für sein Werk gehört er mit seinen Texten heute zu den bedeutenden deutschsprachigen Autor*innen der Gegenwart. In seinem neuen Roman „Palast der Miserablen“ erzählt er die Geschichte eines Jungen aus den Slums von Bagdad: In der Hoffnung auf ein friedlicheres Leben ziehen die Eltern mit Shams Hussein und seiner Schwester aus dem Süden des Irak nach Bagdad. Doch aus dem Streben nach einer besseren Zukunft wird in dem von Saddam Hussein beherrschten Land schnell ein Leben in großer Not. Die Familie wohnt neben einem Müllberg, Shams arbeitet als Plastiktütenverkäufer, als Busfahrergehilfe, als Lastenträger – und er liebt Bücher. In einer Zeit jedoch, in der ein falsches Wort den Tod bedeuten kann, begibt er sich damit in eine Welt, deren Gefahren er nicht absehen kann.