Martin Walser: Mädchenleben
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Nach seinen melancholischen, zornigen wie zart-fragilen literarischen Miniaturen und Notaten unter dem Titel „Spätdienst“, die Martin Walser im letzten Spätherbst im Stuttgarter Literaturhaus vorgestellt hat, trägt sein neues Buch nun die Bezeichnung ‚Legende‘. Sein Text „Mädchenleben. Oder die Heiligsprechung“, so der vollständige Titel, blickt auf eine lange Vorgeschichte zurück: Schon in Walsers Tagebüchern von 1961 finden sich Eintragungen zu „Mädchenleben“, und nun, fast sechzig Jahre später, hat er das dort Notierte zusammengetragen und zu einer Legende verwoben: die Geschichte des Mädchens Sirte Zürn, das, weil es seine eigenen Wege geht, nach Wunsch des Vaters heiliggesprochen werden soll. Der Untermieter der Familie, der Lehrer Anton Schweiger, ist von diesem Einfall so entzündet, dass er alles sammelt, was es über das Mädchen, das plötzlich verschwindet, erst nach Tagen wieder auftaucht, sich im Sand eingräbt, bei Sturm in den See rennt, zu erzählen gibt. Darüber gerät er mehr und mehr in ihren Bann. Was ist mit Anton Schweiger, warum wohnt er als Lehrer zur Untermiete bei den Zürns, was bringt ihn dazu, nach Sirte eine solche Sehnsucht zu entwickeln? Und wie kommt dieser Vater auf den Gedanken der Heiligsprechung seiner Tochter? Es ist uns Ehre wie Freude, Martin Walser mit seinem neuen Buch im Stuttgarter Literaturhaus erneut willkommen zu heißen.
Mit freundlicher Unterstützung des Rowohlt Verlags