Katerina Tuckova: Gerta – Das deutsche Mädchen
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Kateřina Tučková nimmt sich in ihrem in der Tschechischen Republik bereits 2009 erschienenen Roman „Gerta. Das deutsche Mädchen“ einem lange Zeit tabuisierten Thema an: Der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg. 2010 mit dem wichtigsten Literaturpreis des Landes, den Magnesia Litera, ausgezeichnet, wurde das Buch nun von Iris Milde ins Deutsche übersetzt. Anhand des Einzelschicksals der Gerta Schnirch erzählt die Autorin ein Stück tschechisch-deutscher Geschichte: Gerta wächst in einer gespaltenen Familie im mährischen Brünn auf: der Vater Deutscher und Anhänger Hitlers, ebenso ihr Bruder, die Mutter aber ist Tschechin. Diese stirbt nach der Errichtung des deutschen Protektorats 1938. Gleichzeitig zerfällt die Familie in ihren tschechischen und deutschen Teil – ebenso wie die Gesellschaft – und Gerta wird vom eigenen Vater schwanger. Sie wird zum Staatsfeind erklärt und 1945 im sogenannten "Brünner Todesmarsch" vertrieben. Jahre später kehrt sie mit ihrer Tochter zurück und lebt, stigmatisiert als Deutsche, am Rande der kommunistischen Gesellschaft.
Eine Veranstaltungskooperation mit dem Schauspiel Stuttgart und Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stadt Stuttgart anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft Stuttgart – Brünn und die Konrad Kohlhammer Stiftung