Zeruya Shalev, Annika Reich: Fragile - Europäische Korrespondenzen
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Was in Europa ist so kostbar, dass es geschützt werden muss? Was droht zu zerbrechen? Was steht auf dem Prüfstand? Wie finden wir uns – im Blick zurück und nach vorn – zurecht? Unter dem Titel „FRAGILE. Europäische Korrespondenzen“ haben 28 AutorInnen, initiiert vom Netzwerk der Literaturhäuser, diese doppelte Wortbedeutung in 14 europäischen Briefwechseln aufgegriffen. Dabei ziehen sich Worte, Werte, Verletzungsgefahren, Versehrtheiten, Wunden und Risse, alte wie neue, innerliche und äußerliche durch viele der Briefe. Beteiligt hat sich auch die israelische Autorin Zeruya Shalev, die ihren ganz eigenen Blick auf Europa richtet: "Schon viele Jahre begleitet mich dieses absurde Gefühl, dass ich mich in Europa sicherer fühle als in meinem eigenen Land, das dazu gegründet wurde, den aus Europa geflohenen Juden Schutz zu bieten. Doch in der letzten Zeit tut mir Europa, dessen Ruhe ins Wanken geraten ist, so leid. Und plötzlich habe ich auch in Europa Angst – ich denke manchmal, wie lächerlich das wäre, wenn mich der Terror ausgerechnet dort noch einmal treffen würde", schreibt Zeruya Shalev an die Berliner Schriftstellerin Annika Reich. Die Schauspielerin Marit Beyer liest Auszüge aus den Briefwechseln, mit den beiden Autorinnen ins Gespräch kommt Shelly Kuperferg.
Band 265 der Reihe „die horen. Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik“, Wallstein Verlag, versammelt alle 14 Briefwechsel. Alle Briefe sind nachzulesen unter www.fragile-europe.net.
Ein Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser, gefördert von der Robert Bosch Stiftung und ARTE.