Judith Hermann: Lettipark
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Seit ihrem großen Debüt-Erfolg "Sommerhaus, später" ist von Judith Hermanns unverwechselbarem Ton die Rede. In ihren neuen Erzählungen „Lettipark“ setzt sie konzentriert und leicht die Worte, zwischen denen das Drama der Existenz aufscheint: Was geschieht, wenn wir jemandem begegnen? Wie nah können wir den Menschen sein, die wir lieben? Kinder, Exzentriker, ein Vater, der aus der Psychiatrie verschwindet – Menschen kreuzen unseren Lebensweg, begleiten uns, machen uns glücklich und bleiben doch unfassbar. Ein Fotograf betrachtet seinen Adoptivsohn, interessiert und distanziert, wie eines seiner Bildmotive. Ein alter Mann denkt an seine Reise nach Nantucket, die viele Jahre zurückliegt, zu Freunden, in ein Haus, das erst in Umrissen bestand. Dieses Haus war mit Worten erst in die Luft gezeichnet worden. Judith Hermanns Figuren sind oft schutzlos; umso intensiver sind ihre Begegnungen mit anderen Menschen. In ihren Erzählungen spürt Judith Hermann diesen Momenten nach, der Einsamkeit, der Wut wie der Sehnsucht. Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. Nach ihrem Debüt "Sommerhaus, später" folgte 2003 der Erzählungsband "Nichts als Gespenster". Einzelne dieser Geschichten wurden 2007 für das Kino verfilmt. 2014 veröffentlichte Judith Hermann ihren ersten Roman, "Aller Liebe Anfang". Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet; sie lebt in Berlin.