Ulf Stolterfoht, Marcel Beyer: Preis der Literaturhäuser
Veranstaltungsdaten
Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2016 dem Lyriker, Übersetzer und Verleger Ulf Stolterfoht. Mit seinen Gedichtbänden, die aus den unterschiedlichsten deutschen Fachidiomen eine neue, nur ihm eigene poetische „Fachsprache“ entwickelt haben, seinen poetischen Projekten, etwa dem ethnographischen Poem „Holzrauch über Heslach“, dem Stuttgarter Stadtteil, in dem Ulf Stolterfoht aufwuchs, oder dessen Fortschreibung in der kulturhistorischen Sektenfarce „neu-jerusalem“, den so vergnüglichen wie hintersinnigen „Ammengesprächen“ mit einer Sprechmaschine hat Ulf Stolterfoht die Spielarten des gegenwärtigen Gedichts erheblich ausgeweitet. Seit neustem verlegt er zudem unter dem Slogan „Schwierige Lyrik zu einem sehr hohen Preis – dann ist es Brueterich-Press" selber Texte von Dichterkollegen. Der Werbespruch kommentiert subversiv-witzig das Scheitern ökonomischer Verwertungslogiken in der Lyrik, die alltägliche "Schnäppchen-Haltung" und wird stattdessen zur charmanten Einladung, das Leben nicht über die geringsten Widerstände zu definieren. Der Dichter Marcel Beyer wird Gespräch und Lesung mit Ulf Stolterfoht moderieren und vice versa wird Ulf Stolterfoht Marcel Beyer als Autor seines Verlagsprogramms Brueterich Press vorstellen: ein Abend über das Schreiben, das Verlegen und das Sprechen über Lyrik und Autor- wie Verlegerschaft. Frühere Träger des seit 2002 vergebenen Preises waren u. a. Feridun Zaimoglu, Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014) und Nicolas Mahler (2015). Der Preis besteht aus einer Lesereise durch die im Netzwerk zusammengeschlossenen Literaturhäuser und ist mit € 14.000 dotiert.
Ein Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser, in Zusammenarbeit mit ARTE