Claus Peymann: Köpfe der Zeit
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Er ist mindestens so genial wie gefürchtet, ein enfant terrible und ein unbestechlicher Kopf: Claus Peymann. Der Intendant des Berliner Ensembles gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Regisseuren und Theaterdirektoren der Gegenwart. Dem Stuttgarter Staatsschauspiel bescherte er einst eine großartige Blütezeit. Sein Faust, seine Thomas Bernhard-Inszenierungen sind mindestens so unvergessen wie sein Spendenaufruf für die inhaftierte RAF-Terroristin Gudrun Ensslin. Schon in den 1960ern brachte er Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung" erstmals auf die Bühne – und auch in diesem Jahr steht der Autor erneut auf Peymanns Programm: "Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße" wurde am 27. Februar 2016 am Wiener Burgtheater uraufgeführt. "Handke hat immer die Menetekel der Zeit erkannt, er spürt den Kern einer Bedrohung. Und sehen wir doch das Jahr 2015 an: Es brennt die Welt", so Claus Peymann in der ZEIT. Seine Stücke sorgen für erregte Diskussionen und erhitzen die Gemüter, sein Blick auf das Theater der Gegenwart bleibt scharf: "Es ist verstummt. Es steht nicht mehr in der Mitte der Zeit. Mit brüllenden Nazis und authentischen Flüchtlingen auf der Bühne zeigen wir nur die Hilflosigkeit unserer Kunst. Aber ich gebe zu: Es ist verdammt schwer, der Lage gerecht zu werden!" In der dritten Folge der neuen Reihe des Literaturhauses "Köpfe der Zeit" spricht Wieland Backes, Begründer des legendären Nachtcafés, mit Claus Peymann über Schieflagen der Welt – und über das, was gelingt auf den Bühnen der Kunst, des Theaters und des Lebens.
Im Anschluss laden wir zu einem kleinen Empfang ein.
Mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Stuttgart