Orna Donath, Barbara Vinken: Regretting motherhood – Wenn Mütter bereuen
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"Ein Vater kann sich, wenn er will, aus dem Staub machen; das wird zwar nicht gerne gesehen, aber es ist meilenweit weg von dem Entsetzen, das einer Frau entgegenschlägt, die ihre Mutterrolle auch nur anzweifelt." Barbara Vorsamer, Süddeutsche Zeitung.
Mutter zu sein, ist erfüllend und macht glücklich.
Nicht immer. Als sie erste Ergebnisse ihrer Studie „Regretting Motherhood“ veröffentlichte, löste die israelische Soziologin Orna Donath weltweit eine Debatte aus, die insbesondere auch in Deutschland hohe Wellen schlug. Mit ihrer Forschung steht Donath bisher recht allein auf weiter Flur; wissenschaftlich kaum untersucht berührt das Phänomen ein großes gesellschaftliches Tabu. In ihrem druckfrischen Buch "Wenn Mütter bereuen" fragt sie nach dem Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Diskursen um Mutterschaft und Frauenbilder und den bisher kaum ausgesprochenen Gefühlen der Reue von Müttern. Sie widmet sich in ihrer Forschung Frauen, die bewusst Mutter geworden sind und von sich sagen, sie liebten ihr Kind oder ihre Kinder – die sich gleichzeitig aber in ihrer Mutterrolle so unglücklich fühlen, dass sie den Schritt, ein Kind bekommen zu haben, zutiefst bereuen. Mit ihr im Gespräch ist Barbara Vinken, Professorin für Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, die in ihrem Buch "Die deutsche Mutter. Der lange Schatten eines Mythos" nach Konzepten von Weiblichkeit und Mütterlichkeit fragt. Die Moderation übernimmt Cécile Schortmann, Journalistin und Moderatorin bei 3sat Kulturzeit.
Eine Veranstaltungskooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg