Bernd-Jürgen Fischer, Luc Fraisse: À la recherche… Prousts Rezeption heute
Veranstaltungsdaten
Bis tief ins 20. Jahrhundert wurde Marcel Prousts Suche als ein Sittengemälde der Belle Époque gelesen, als ein Schlüsselroman der frivolen Pariser Oberschicht der vorletzten Jahrhundertwende. Aus heutiger Sicht geht es um Tieferliegendes, um die unaufhebbare Einbindung des Individuums in die Gesellschaft und seine Abhängigkeit von deren Entwicklung. Das erfordere einen neuen Blick auf den Text, so der Übersetzer Bernd-Jürgen Fischer. In den vorhandenen Übersetzungen fehlte ihm „ein ganz bestimmter Sprachklang“ - mehr als zehn Jahre hat er der Neuübersetzung gewidmet, deren erster Band „Auf dem Weg zu Swann“ 2013 im Reclam Verlag erschien. Auf was es bei der Übersetzung und der Rezeption eines solchen Monuments der Weltliteratur ankommt, darüber spricht Bernd-Jürgen Fischer mit dem Proustkenner Luc Fraisse. Fischer arbeitet als Sprachwissenschaftler, Autor und Übersetzer und war als Dozent der Germanistik an der Freien Universität Berlin tätig. Luc Fraisse ist Professor für Französische Literatur des 20. Jahrhunderts an der Université de Strasbourg und Mitglied am Institut universitaire de France. Seine Arbeiten, u.a. ausgezeichnet mit dem großen Preis der Académie française, beschäftigen sich vor allem mit dem Werk von Marcel Proust.
In Zusammenarbeit mit dem Institut français Stuttgart
In deutscher und französischer Sprache