Wolfgang Kaleck: Mit Recht gegen die Macht
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Wolfgang Kaleck ist in der Öffentlichkeit vor allem als Rechtsvertreter von Edward Snowden bekannt, doch seine juristische Arbeit ist viel umfangreicher. Als idealistischer junger Anwalt vertrat er zur Nachwendezeit in Deutschland Opfer von Neonazis und der Stasi. Bei Reisen in Südamerika traf er auf Menschen, deren Leben von Folter und Gewalt geprägt waren. Fortan widmete er sich ganz dem Kampf um die Menschenrechte – nicht als Einzelner, sondern als einer von vielen, die sich für eine bessere, solidarische Welt einsetzen. 2007 gründete Wolfgang Kaleck gemeinsam mit international aktiven Anwältinnen und Anwälten das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin, dessen Generalsekretär er seitdem ist. Seit 1998 setzte er sich außerdem in dem deutschen Menschenrechtsbündnis Koalition gegen Straflosigkeit dafür ein, dass die Verantwortlichen für die Ermordung und das so genannte Verschwindenlassen von Deutschen während der argentinischen Militärdiktatur zur Verantwortung gezogen werden. 2001 erstattete die Koalition gegen Straflosigkeit im Berliner Bundesjustizministerium Strafanzeige gegen die argentinischen Militärs wegen »Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord«. Als damalige Bundesjustizministerin unterstützte Herta Däubler-Gmelin diese Klage und das Anliegen der Hinterbliebenen. In einem Bericht von Boris Kanzleitner in den Lateinamerika-Nachrichten vom März 2001 wird Herta Däubler-Gmelin mit den Worten zitiert:»Ich teile Ihre Forderung nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Wahrheit, das bedeutet Aufklärung der Taten, und Gerechtigkeit, das bedeutet Strafverfolgung der Verantwortlichen.«
In seinem autobiographischen Bericht »Mit Recht gegen die Macht – Unser weltweiter Kampf für die Menschenrechte«, erschienen im September 2015 im Verlag Hanser Berlin, berichtet Wolfgang Kaleck u.a. von diesen ermutigenden Fortschritten bei der Aufarbeitung diktatorischer Massenverbrechen, vor allem in Südamerika: Dort wurden mit Efraín Ríos Montt (Guatemala) und Jorge Rafael Videla (Argentinien) zwei ehemalige Diktatoren für ihre Verbrechen verurteilt.
In Zusammenarbeit mit: avant-verlag, Akademie der Künste Berlin, Forschungsprojekt erc Narrative des Terrors und Verschwindens, Elisabeth Käsemann Stiftung, Memoria Abierta, Botschaft der Republik Argentinien
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes