Raoul Schrott: Die Kunst an nichts zu glauben
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"Gedichtbände werden weder gut verkauft noch groß rezensiert oder breit gelesen. Dennoch stellen Gedichte die komplexesten Aussagen dar, zu denen wir fähig sind; und wenn sie gelingen, sind sie deshalb auch die schönsten." Raoul Schrott
Nach über zehn Jahren legt Raoul Schrott seinen neuen Gedichtband "Die Kunst an nichts zu glauben" vor: eine Feier der großen Kleinigkeiten des Lebens, eine conditio humana im Hier und Jetzt. Die Gedichte werden von Sentenzen aus der ersten atheistischen Bibel gerahmt, dem „Manual der transitorischen Existenz“ aus dem 17. Jahrhundert. Dazwischen stehen Portraits einzelner Berufstätiger, vom Busfahrer bis zum Richter. Sie alle stellen ihre Fragen nach dem Gelingen des Lebens, handeln vom Kampf um jeden irdischen Moment. Und wie er manchmal beglücken kann - wie ein Gedicht. "Es hat mich weniger gereizt, als angetrieben, hinter all dem Zeitgeistigen zu erkennen, wie ein jeder mit dem stets nur Vorläufigen unserer Existenz fertigzuwerden versucht, aufbegehrend und scheiternd, dazwischen Augenblicke von Schönheit – nicht in großen Gesten, sondern im meist Unauffälligen." Raoul Schrott, geboren 1964, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel- und den Joseph-Breitbach-Preis.
In Zusammenarbeit mit dem SWR2, Sendetermin 9. Februar 2016, 21.03 Uhr, SWR2