Maaza Mengiste, Taiye Selasi, Ilija Trojanow: Zur Sache - Neue Weltliteratur?
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„Afrikanische Literatur gibt es nicht.“ So lautet der provozierende Titel eines Essays von Taiye Selasi. Sie richtet sich damit gegen Vereinfachungen, insbesondere, wenn es um den afrikanischen Kontinent geht. Darum soll diskutiert werden: Darüber, ob es die „Neue Weltliteratur“ gibt, wer sie definiert und wen sie ein- und ausschließt und ob ihre Entwicklung auch mit gesellschaftlichen Ängsten zusammenhängt, die sich zum Beispiel in PEGIDA manifestieren. Mit Selasi diskutieren Maaza Mengiste, deren Roman von den blutigen Umbrüchen im Äthiopien der 1970er Jahre erzählt und die selbst mit ihrer Familie in die USA emigriert ist, und Ilija Trojanow, Schriftsteller und erfahrener „Weltensammler“.
Maaza Mengiste, geb. 1971 in Addis Abeba/ Äthiopien. Die Schriftstellerin lehrt am Queen’s College in New York und in Princeton und sitzt im Beirat der Kinder-Hilfsorganisation „Young Center for Immigrant Children‘s Rights“. Auf Deutsch erschien zuletzt ihr Roman „Unter den Augen des Löwen“, der vom „Guardian“ zu einem der zehn besten Bücher afrikanischer Gegenwartsliteratur gekürt wurde.
Julika Griem, geb. 1963, seit 2012 Professorin für Anglistische Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen u.a. in den Bereichen Erzähltheorie, Intermedialität, Literatur und Raum.
Ilija Trojanow, geb. 1965 in Sofia/ Bulgarien, ist ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Verleger, der sich insbesondere um afrikanische Literaturen verdient gemacht hat. Er ist u.a. Vorsitzender der Jury für die „Bestenliste Weltempfänger“. Zuletzt erschien sein Buch „Wo Orpheus vergraben liegt“.
Taiye Selasi, geb. 1979 in London, eine britische Schriftstellerin und Fotografin mit nigerianischen und ghanaischen Wurzeln. 2013 erschien ihr Debütroman "Diese Dinge geschehen nicht einfach so" , der weltweit Beachtung fand. 2014 bestritt sie die Tübinger Poetik-Dozentur.