Ludger Pries, Giusi Nicolini: Fragestunde - Asylpolitik
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„Ich bin die neue Bürgermeisterin von Lampedusa und Linosa. Ich wurde im Mai 2012 gewählt und bis zum 3. November wurden mir bereits 21 Leichen von Menschen übergeben, die ertrunken sind, weil sie versuchten, Lampedusa zu erreichen. Das ist für mich unerträglich und für unsere Insel ein großer Schmerz.“ So beginnt ein offener Brief, den Giusi Nicolini 2012 an die Europäische Union richtete. Inzwischen ist die Zahl der Toten gestiegen und das Mittelmeer der berüchtigtste Friedhof der Welt, direkt vor den Grenzen Europas. Gibt es Konzepte, die Situation zu verbessern? Welche Unterstützung erfahren Orte wie Lampedusa und was für Widerstände erfahren Politikerinnen wie Giusi Nicolini? Die Bürgermeisterin von Lampedusa und Linosa klärt über die Lage vor Ort auf und diskutiert über die europäische Asyl- und Migrationspolitik mit dem Soziologen Ludger Pries.
Giusi Nicolini ist seit Mai 2012 Bürgermeisterin von Lampedusa und Linosa. Europaweit bekannt geworden ist sie durch ihre Forderungen nach einer Reform des europäischen Asylrechts.
Ludger Pries, geb. 1953 in Füchtorf, ist Professor für Soziologie an der Ruhr Universität Bochum mit den Arbeitsschwerpunkten Migrationssoziologie und Trannationalisierungsforschung. Er ist stellvertretender Sprecher des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Migration und Integration.
Zuletzt veröffentlichte er die Monographien „Soziologie. Schlüsselbegriffe, Herangehensweisen, Perspektiven“ und „Transnationalisierung. Theorie und Empirie grenzüberschreitender Vergesellschaftung“.
Jenny Friedrich-Freksa, geb. 1974 in Berlin ist Journalistin und Chefredakteurin der Zeitschrift „Kulturaustausch“. Sie schreibt außerdem für die ZEIT, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung am Sonntag.
Eine Kooperation mit der Friedrich Ebert Stiftung, dem
Fritz Erler Forum Baden-Württemberg und der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg