Marlene Streeruwitz: Nachkommen
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Zuerst steht Marlene Streeruwitz 2011 mit ihrem Roman "Die Schmerzmacherin" auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und dann schreibt sie einen Roman über die Zumutungen dieser Prozedur; über die Zurichtung der Autorinnen, über Triumph und Frust von Verlegern, galligen Tratsch, Hysterie, Missgunst. Allerdings würde man Marlene Streeruwitz unterschätzen, nähme man an, es handelte sich um den platten Schlüsselroman einer schlechten Verliererin. Aus der ernüchternden Selbsterfahrung habe die gewohnt widerborstige österreichische Autorin eine raffinierte Versuchsanordnung unter dem Titel "Nachkommen" gezimmert, so Ina Hartwig in ihrer Buchbesprechung in der ZEIT. Nelia Fehn, die Hauptfigur des Romans, sitzt als jüngste Autorin bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises in Frankfurt. Durch ihre Augen gewährt uns Streeruwitz einen Insider-Einblick in das perfide Literaturgetriebe, und es gelingt ihr nicht nur aus dem Ende der Literatur Literatur zu machen, sondern sie geht noch einen Schritt weiter. In ihrem zweiten Buch, das ebenfalls in diesem Herbst erschienen ist, übernimmt Streeruwitz die Rolle ihrer Heldin Nelia Fehn aus "Nachkommen" und schreibt deren erfrischendes Erstlingswerk "Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland", für das sie in "Nachkommen" nominiert wird. Marlene Streeruwitz arbeitet als freiberufliche Autorin und Regisseurin. Sie lebt in Wien, Berlin, London und New York.
In Zusammenarbeit mit dem SWR2
Sendetermin: 11.11., 22.03 Uhr SWR2