Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise
Veranstaltungsdaten
Wenige Jahre nach dem Mauerbau und ein Jahr nach Kennedys Berlin-Besuch führt ein Berlin-Aufenthalt Vater und Sohn die Gegenwart des Kalten Kriegs vor Augen und wird gleichzeitig zu einer Zeitreise in die Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs. Es ist eine Reise in das geteilte Nachkriegsberlin, zurück an die Orte, an denen sein Vater und seine Mutter als junges Paar während des Zweiten Weltkriegs lebten. Frisch verheiratet waren die Eltern aus einem kleinen Westerwald-Ort in die damalige Reichshauptstadt gezogen; dort wurde der Vater bei der Deutschen Reichsbahn als Vermessungsassessor tätig und dort verloren sie bei den Luftangriffen ihr erstes Kind. Ortheil erfasst sofort, welche Bedeutung Berlin für das Leben der kleinen Familie hatte. Notierend und schreibend sucht der zwölfjährige Junge nach einer Verbindung zu dieser Welt und begibt sich mit seinem Vater auf familiäre und zeitgeschichtliche Spurensuche. Sie treffen Bekannte, besuchen die frühere Familienwohnung und lesen die Haushaltsbücher, die die Mutter in den Kriegsjahren geführt hat.
Nach „Die Moselreise“ legt der Stuttgarter Autor und Professor für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft, Hanns-Josef Ortheil, mit der „Berlinreise“ das zweite Reisetagebuch seiner Kinderjahre vor.
In Zusammenarbeit mit SWR2, Sendung am Dienstag 8.Juli, 22.05 Uhr, SWR2 Literatur