Przemek Zajfert: Camera Obscura – Vermessung der Zeit
Veranstaltungsdaten
Der schillernde Titel "Camera Obscura" bündelt beeindruckende Licht- und Fotokunstprojekte von Przemek Zajfert, ein in Polen geborener und in Stuttgart lebender Licht- und Fotokünstler. Grundlage seiner Projekte ist ein einfaches Fotoverfahren ohne Labor: die Lochkamera, eine Box mit kleinem Loch und lichtempfindlichem Papier auf der innenliegenden Seite, das die Herstellung von Fotografien ganz ohne zusätzliche Technik ermöglicht und auf die Erfindung der Fotografie von Nicéphore Niépce zurückgeht. Ausgestattet mit Lochkameras haben sich Menschen weltweit an Zajferts Projekten beteiligt, seine Kamerabox gekauft, eine Fotografie erstellt und ihm diese zurückgeschickt. Durch das Prinzip der Langzeitbelichtung zeichnet sich auf den Fotos Unbewegtes deutlich ab, während Menschen oder Tiere zu flüchtigen und unsichtbaren Geistern werden. Blicke auf Orte, Objekte und Situationen finden ihren verfremdeten Abdruck auf dem Fotopapier und erfahren auf diese Weise eine neue ästhetische Dimension in sich überlagernden Zeitschichten.
Die Ausstellung im Literaturhaus Stuttgart zeigt sowohl die Ergebnisse seiner partizipatorischen Kunstprojekte als auch seine eigenen Arbeiten, denn Zajfert ist seit vielen Jahren selbst mit der Lochkamera reisend und fotografierend unterwegs. Sein großes digitales Archiv dokumentiert seine Stationen, Stadtansichten – dazu gehört auch eine Sammlung Stuttgarter Blicke – und künstlerischen Ansätze ebenso wie die eingesandten Fotos aller bisher beteiligten "Fotokünstler". Und wer es gleich selbst versuchen will: Lochkameras sind für 10 € in der Buchhandlung im Literaturhaus zu beziehen.
Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart