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6.3.2014

Navid Kermani, Monique Scheer: Große Liebe

Veranstaltungsdaten

Die Reihe "Gefühlslagen" rückt nach dem Auftakt zum Thema der Angst nun das Gefühl der Liebe und Religion in den Mittelpunkt und befragt sie aus den Perspektiven der Literatur und Kulturwissenschaft. Es geht dabei um nichts weniger als die "Große Liebe" – im neuen Roman von Navid Kermani und aus der Sicht der Gefühlsforscherin Monique Scheer. "Das erste Mal hat er mit fünfzehn geliebt und seitdem nie wieder so groß", heißt es gleich zu Beginn in Kermanis neuem Text. Im Laufe von wenigen Tagen erlebt ein Junge alle Extreme der Verliebtheit, vom ersten Kuss bis zur endgültigen Abweisung. Im Mikrokosmos eines Gymnasiums Anfang der 1980er Jahre und vor dem Hintergrund der westdeutschen Friedensmärsche führt Navid Kermani das Schauspiel der Liebe in ihrer ganzen Majestät und Lächerlichkeit vor und verknüpft es mit den Erzählungen arabisch-persischer Liebesmystik. "Große Liebe" durchwandert dabei irdische und göttliche Landschaften ebenso wie Kulturen und Jahrhunderte der Liebes- und Religionsgeschichte.
Navid Kermani ist habilitierter Orientalist und lebt als Schriftsteller in Köln. Für sein akademisches und literarisches Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kleist-Preis 2012. 2011 erschien bei Hanser sein Roman "Dein Name". Bis 2003 war er Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Monique Scheer, geboren in Tulsa, USA, lehrt seit 2011 Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen. Von 2008 bis 2011 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Sie forscht zur Geschichte der Emotionen, insbesondere zu religiösen und kollektiven Gefühlen, sowie zu religionshistorischen Fragen. Monique Scheer lebt in Stuttgart.

Veranstaltungen der Reihe "Gefühlslagen"