Volker Demuth: Stille Leben
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"Ich habe seit dem Ulysses von Joyce kein solches Leseerlebnis mehr gehabt“, sagt Martin Walser über den Roman Stille Leben von Volker Demuth. "Ein Roman, der das Lesen zu einem Abenteuer macht. Zu einem Abenteuer der Genauigkeit. Eine unaufhörliche Folge von immer noch schöneren Überraschungen. Und diese atemraubende Genauigkeit ist keine des Registrierens, sondern eine des Ausdrucks. So nah bei den Figuren zu sein, kann man sich nur erlauben, wenn Satz für Satz eine Entdeckung geschieht. So entsteht ein Reichtum, der den Leser selber zum Entdecker macht."
Es ist der regengraue Morgen eines 3. Januar, an dem Arne, ein ehemaliger Biotech-Forscher, in Berlin das Flugzeug besteigt. Vor ihm liegt die Reise in einen anderen Kontinent, in die endgültige »Spurlosigkeit«, so hofft er. Hinter ihm liegen die Jahre seiner Ehe, vor allem aber die kurze, leidenschaftliche Beziehung zu der jungen Künstlerin Caroline. Doch kehren während des Flugs die Erinnerungen zurück. Noch einmal tauchen vor ihm die Bilder aus Paris, New York und Stockholm auf. So gerät er, während er noch einmal mit dem Laptop Carolines Stimme hört, immer tiefer in die Vergangenheit, in der sich glückliche und tragische Momente, Liebe und Gewalt wie in einem Kaleidoskop überlagern. Volker Demuth gelingt ein scharfsinniger und intensiver Blick auf die ersten Jahre unseres Jahrhunderts, manchmal melancholisch und immer voller Lebenswissen. Dabei scheint es das Fleisch, dieser Grundstoff von coolen Körpern und zerbrechlichen Lebensentwürfen, was die letzte Schnittstelle zwischen Liebe und Sex, erregenden Bildern und dunklen Sehnsüchten bildet. Eine fesselnde Liebesgeschichte und zugleich ein spannender „roman noir“. »Dieser Autor ist unter den wenigen der Zeit, die eine traumwandlerisch selbstverständliche Fertigkeit im Erfinden zwingender Poesie besitzen. So dreht sich in den Texten der Sprachkörper, der Resonanzkörper der Sprache« (Joachim Kalka).
In Zusammenarbeit mit dem Verlag Klöpfer & Meyer