Heinz Schlaffer: Geistersprache - Zweck und Mittel der Lyrik
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Heinz Schlaffer legt die Fundamente der Lyrik frei: »In ihrer langen Geschichte greifen zwei entgegengesetzte Tendenzen ineinander: die Tradierung der ältesten Zweckformen und die Befreiung vom Zweck dieser Formen.« In der europäischen Geschichte von der Antike bis in die Gegenwart kommt dem Gedicht eine bestimmte Aufgabe zu im Kult und in der Kultur einer Gemeinschaft: Von der Anrufung der Götter bis zum Spruch für Menschen, vom Bettellied bis zum Erntedank, vom Tanzen und Singen bis zur memorierenden Wiederholung, von der Beschwörung bis zum Liebeszauber. Um solche Zwecke zu erreichen, setzt das Gedicht außergewöhnliche Mittel ein: Rhythmus und Reim, rätselhafte Metaphern, festliche Darbietung. In sechzehn pointierten Kapiteln verknüpft Geistersprache die Aufgabe der Lyrik mit ihren poetischen Techniken. Heinz Schlaffer, geboren 1939, war Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart. 2008 wurde er mit dem Heinrich-Heine-Preis ausgezeichnet. Im Literaturhaus spricht er mit dem Literaturredakteur der Süddeutschen Zeitung Lothar Müller, von dem ebenfalls ein neues Buch ("Weiße Magie – die Epoche des Papiers") erschienen ist.
Gefördert von der Wüstenrot Stiftung