Ben Lerner, Steffen Popp: Die Lichtenbergfiguren
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„Die Lichtenbergfiguren“ (luxbooks 2011) des amerikanischen Dichters Ben Lerner sind eine unkonventionelle Sonett-Sammlung, die sich den Beziehungen zwischen Sprache und Erinnerung, zwischen der strukturierenden Form und entfesselter Gewalt widmet. Das Buch entlehnt seinen Titel den von Georg Christoph Lichtenberg entdeckten hochästhetischen farnartigen Mustern, die im Staub auf der Oberfläche einer geladenen Isolator-Platte entstehen. Es ist das gleiche Prinzip, das auch der Fotografie zugrunde liegt. Lichtenberg-Figuren erscheinen zudem auch für kurze Zeit auf vom Blitz getroffenen Körpern. Verspielt und elegisch zugleich ahmen die Gedichte die komplexen Gleichzeitigkeiten kontemporärer Kultur nach und analysieren diese mit den Mitteln von Wiederholung und Collage. Das Vokabular akademischer Diskussion kollidiert mit slang-nahen Wendungen, die Sprache des Alten Testaments trifft auf die des Internets. Gemeinsam mit seinem deutschen Übersetzer, dem Autor Steffen Popp, wird Ben Lerner im April der mit 15.500 € dotierten »Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie« verliehen. Von Steffen Popp, geboren 1978 in Greifswald, erschienen zuletzt der Gedichtband „Kolonie Zur Sonne“ sowie der Roman „Ohrenberg oder Weg dorthin“ (kookbooks). Ben Lerner, geboren 1979, stammt aus Topeka, Kansas. Er gründete die einflussreiche Literaturzeitschrift „NO: A Journal of the Arts“, lehrt am California College und lebt in Berkeley. Er ist der jüngste Lyriker, dessen Gedichtband je auf der Shortlist des National Book Award stand.
In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Amerikanischen Zentrum Stuttgart (DAZ)