Jürgen Ritte: Mon cher petit - Marcel Proust in seinen Briefen
Veranstaltungsdaten
Marcel Proust ist nicht nur der Autor des monumentalen Romans von der Suche nach der verlorenen Zeit, er hat der Nachwelt auch eine immens umfangreiche Korrespondenz hinterlassen: Gut 5000 Briefe aus der Feder Prousts sind uns bis heute bekannt, wahrscheinlich aber sind es noch sehr viel mehr. Eine Hinterlassenschaft, die Proust äußerst unangenehm war, denn er befürchtete, dass der indiskrete Blick auf seine Korrespondenz dereinst den Blick auf sein Werk verstellen könnte. "Ich hasse Korrespondenzen", schrieb Marcel Proust denn auch schon im Juni 1916 an seinen Freund Lucien Daudet. Und noch ein Jahr vor seinem Tode suchte Proust nach rechtlichen Möglichkeiten, jegliche Publikation seiner Briefe auf immer verbieten zu lassen. Das ist ihm nicht gelungen. Zum Glück. Denn längst haben wir gelernt, die Recherche losgelöst von Prousts Biographie zu lesen, und seine Briefe als das zu begreifen, was sie sind: ein einzigartiges Dokument zu den Lebensumständen eines Schriftstellers zwischen Belle Epoque und Moderne. Jürgen Ritte, Kurator der Ausstellung »Marcel Proust im Spiegel seiner Korrespondenz« im Literaturhaus München und Mitherausgeber des begleitenden Katalogs, stellt zum Teil unveröffentlichte Briefe von Marcel Proust vor. Gelesen werden sie vom Stuttgarter Filmemacher, Schauspieler und Sprecher Norbert Beilharz.
In Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Philharmonikern
Im Rahmen der Reihe lauschen & lesen findet am 20. April im Beethoven-Saal das Konzert Auf der Suche nach der verlorenen Zeit mit Musik von Tschaikowski, Glinka und Ali-Sade statt.
Eintritt: EUR 8,-/6,-/4,-