José F. A. Oliver: Wider die Vereinsamung - Flamenco und Migration oder wie Musik im Alltag zur Komplizin wurde
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Gast der Essayreihe Betrifft: ist dieses Mal der Hausacher Lyriker José F.A. Oliver. In seinem Originalbeitrag beschäftigt er sich mit der Flamenco-Musik als Weggefährtin andalusischer Auswanderer:"Flamenco ist Augenblick und Gedächtnis der Herkunft und trägt die Schuhe der Nomaden. Diese Schuhe hatten auch meine Eltern geschultert, als sie nach Deutschland kamen. Flamenco sei Komplizenschaft mit sich selber und gleichzeitig Widerstand gegen die Vereinsamung, sagte Vater. Mutter sang. Diese Musik aus Andalusien, in der sich Leid und Hoffnung der Jahrhunderte langen Wanderschaft der Zigeuner kristallisieren, gab ihnen einen Unterschlupf im fremden Land, um die Sehnsucht zu bestehen, ohne sich selber aufzugeben. Die "eingeschmuggelten" Lieder haben nicht nur sie geprägt..."
Von José Oliver, dem im Juli in Karlsruhe der Kulturpreis Baden Württemberg verliehen wurde, erschien zuletzt der Gedichtband unterschlupf (2006) und die Essaysammlung Mein andalusisches Schwarzwalddorf (2007). Die langjährige Reihe Betrifft: bietet Schriftstellern ein Forum, sich Fragen zu widmen, die sie im Moment persönlich betreffen. Der Originalbeitrag wird in der Stuttgarter Zeitung abgedruckt und noch am selben Abend an alle Besucher verteilt.
In Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Zeitung
Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung
Eintritt EUR 8,-/6,-/4,-