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14.9.2023

Svenja Flasspöhler: Geschlecht und Wahrheit

Veranstaltungsdaten

Die MeToo-Skandale reißen nicht ab. Öffentlich und vor allem von feministischer Seite gefordert wird Solidarität mit Frauen, die Männer der sexualisierten Gewalt bezichtigen, auch wenn es noch keine richterlichen Urteile gibt und zunächst einmal die Unschuldsvermutung gilt. Die Frage von Glauben und Wahrheit stellt sich somit in aller Dringlichkeit und Brisanz. Wem dürfen, wem sollen, wem wollen wir glauben, wenn die Klage der sexualisierten Gewalt öffentlich erhoben wird und also als Verdacht im Raum steht? Was ist die »Wahrheit« mit Blick auf einen Gewaltbegriff, der, je fortschrittlicher eine Gesellschaft ist, immer weiter gefasst wird und auch einen Kuss meinen kann, den man eigentlich nicht gewollt hat? Welche Handlungsfähigkeit sprechen wir Frauen in Situationen zu, in denen es prinzipiell möglich wäre, den eigenen (Un-)willen explizit zu bekunden, dies aber unterlassen wird? Was für eine Rolle spielen Machtstrukturen für das Verhalten der Geschlechter bzw. der Bewertung dieses Verhaltens und wo beginnt die Struktur der Macht? Svenja Flaßpöhler ist promovierte Philosophin, Buchautorin und Chefredakteurin des Philosophie Magazin. In ihrem Buch »Die potente Frau. Streitschrift für eine neue Weiblichkeit« (Ullstein 2018) setzt sie sich kritisch mit der MeToo-Bewegung auseinander. Zuletzt erschienen ist »Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren« (Klett-Cotta 2021).

Eine Veranstaltung des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus e. V.

Bilder von der Veranstaltung