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25.11.

Übersetzen. Im Herzen der Gewalt: Anne Weber, Tiphaine Samoyault, Jean-Luc Raharimanana, Édouard Louis, Annette Bühler-Dietrich, Elisabeth Edl, Sigrid Brinkmann, Andreas Jandl

Veranstaltungsdaten

Literaturübersetzungen bringen uns die Welt nahe. Übersetzte literarische Werke allerdings auf ihre völkerverständigende und stabilisierende Wirkung zu reduzieren, wird der Komplexität unserer Gegenwart nicht gerecht, wie nicht zuletzt die Debatten um die Übersetzungspolitiken rund um Amanda Gormans Inaugurationsgedicht zeigen. Aufgespannt zwischen Textproduktion, Rezeption und Autor:innen- wie Übersetzer:innenschaft ist die Literaturübersetzung ein mehrdeutiges Unterfangen, das mitunter Konflikte birgt. In welchem Verhältnis stehen Übersetzung und Gewalt im Text und am Text? In zwei langen Nächten in Berlin (16.9.) und Stuttgart (25.11.) fragen das Bureau du livre Berlin, das Institut français Stuttgart und das Literaturhaus Stuttgart nach Konfliktlinien in der Sprache und um Sprache sowie ihre historischen Einfassungen in Kultur, Gesellschaft und Politik. Ergänzt und ins Land getragen werden diese beiden langen Nächte um kleinere Satelliten-Programme der französischen Kulturinstitute in mehreren Städten in Deutschland.

Ein Projekt des Büros für Buch und Verlagswesen des Institut français Deutschland, des Institut français Stuttgart und des Literaturhauses Stuttgart, gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds.

14.30 – 16.30 Uhr IM INSTITUT FRANCAIS!
Übersetzen im Herzen der Gewalt: Labor für Übersetzer:innen & Student:innen
Moderation: Annette Bühler-Dietrich
Ausgehend von Thiphaines Samoyaults Buch „Traduction und violence“ lädt Annette Bühler-Dietrich u.a. mit Andreas Jandl (Übersetzer von David Diop) zu einem offenen Workshop rund um das Thema der Übersetzung von postkolonialen Schriften ein.

17.00 – 18.30 Uhr
Übersetzen in postkolonialen Zeiten
Jean-Luc Raharimanana, Tiphaine Samoyault, Annette Bühler-Dietrich und Andreas Jandl
Moderation: Sigrid Brinkmann
Gespräch und Lesung mit dem madagassischen Schriftsteller Jean-Luc Raharimanana (live zugeschaltet) zu „Revenir“, Impuls von Tiphaine Samoyault, französische Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin, mit anschließendem Podiumsgespräch mit der Literaturwissenschaftlerin Annette Bühler-Dietrich und dem Übersetzer Andreas Jandl.

19.15 – 20.15 Uhr
Toxische Beziehungen: strukturelle und individuelle Gewalterfahrungen im Text
„Die Freiheit einer Frau“
Édouard Louis
Moderation: Tobias Haberkorn
Impuls: Thomas Ostermeier
Lesung und Gespräch mit dem französischen Schriftsteller Édouard Louis über seinen neuen Roman „Die Freiheit einer Frau“, ein schonungsloses wie liebevolles Portrait seiner Mutter. Louis‘ Debüt, „Das Ende von Eddy“, in dem er von seiner Kindheit und Flucht aus prekären Verhältnissen in einem nordfranzösischen Dorf erzählt, wurde zu einem internationalen Bestseller.

20.30 – 21.30 Uhr
Übersetzen als Überschreibung und Überschreitung
Elisabeth Edl und Anne Weber
Moderation: Sigrid Brinkmann
Lesung und Gespräch mit der Übersetzerin Elisabeth Edl und der Schriftstellerin und Übersetzerin Anne Weber über Gustave Flauberts „L’éducation sentimentale“, von Edl unter dem Titel „Lehrjahre der Männlichkeit“ 2020 neuübersetzt, und über Cécile Wajsbrots „Nevermore“, von Anne Weber 2021 ins Deutsche übersetzt.

Saalticket: 15,-/12,-/7,50 €
Livestreamticket: 6,- €