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19.1.2004

Imre Kertész: Liquidation

Veranstaltungsdaten

"Seine Geschichte war zu Ende, ihn selbst gab es aber noch, und das war ein Problem...", das Hauptproblem der Generation von Ostmitteleuropäern, denen das "System" zwar enge Grenzen gesetzt, aber auch Richtung und Ziel gegeben hatte. Wie ist es, fragt Imre Kertész in seinem neuen Roman Liquidation, wenn sich das Ich nicht mehr durch Widerstand konsolidieren kann, wenn die Realität in belanglose Einzelheiten zerfällt und damit als Maßstab und Prüfstein der Existenz liquidiert wird? Für den Verlagslektor Keserü wird zehn Jahre nach der Wende das "Liquidation" betitelte Theaterstück, das er aus dem Nachlass seines Freundes B. gerettet hat, zum Gegenstand obsessiver Erinnerungsarbeit. Imre Kertész wurde 1929 in Budapest geboren. Sein Roman eines Schicksallosen zählt zu den wichtigsten Werken der europäischen Literatur. Im Herbst 2002 erhielt Kertész den Nobelpreis für Literatur - "für ein schriftstellerisches Werk, das die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet".

Mit freundlicher Unterstützung der Peter Horváth Stiftung

Eintritt: Euro 10,-/6,-

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann