Zum Hauptinhalt springen
16.5.2022

Inés de Castro: Die ethnologische Perspektive: Die Überwindung des geographischen und sozialen Abstands als Herausforderung in Geschichte und Gegenwart

Veranstaltungsdaten

Die ethnologischen Museen stehen in Deutschland im Zentrum einer kontroversen öffentlichen
und medialen Debatte, die auch stark von zivilgesellschaftlichem Druck getragen wird. Im
Mittelpunkt steht der Vorwurf, sie würden koloniale Denkmuster bis heute reproduzieren und
legitimieren, vor allem durch die Betonung der kulturellen Differenzen. Ethnologische
Museen und ihre »außereuropäischen« Sammlungen sind durch die koloniale Sichtweise eines
Fremd-Eigen-Gegensatzes belastet. Der soziale und kulturelle Abstand zwischen „Europa“ und
„dem Rest der Welt“ diente dabei auch dazu, eurozentrische, kulturelle Hierarchisierungen zu
legitimieren. Es steht außer Frage, dass ein Museum der „außereuropäischen Kunst und
Alltagskultur“ heute nicht mehr in dieser Form gegründet werden würde. Aber wie kann ein
ethnologisches Museum diese Last des „schwierigen Erbes“ überwinden? Wie kann das Museum
Zuschreibungen und Stereotype des „Fremden“ oder des „Abstands“ durch neue Sichtweisen und
Netzwerke der „Nähe“ ersetzen und zu neuen Betrachtungen beitragen? Darüber spricht in
Vortrag und Gespräch Inés de Castro, Direktorin des Linden-Museums Stuttgart mit Susanne
Kaufmann, Vorstand des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus e.V.

Eine Veranstaltung des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus zum Jahresthema „Abstand vom Abstand“

Bilder von der Veranstaltung