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27.6.2019

Nora Krug: Heimat

Veranstaltungsdaten

Ich hätte das Buch nie geschrieben, wenn ich nicht weggegangen wäre.

Nora Krug

Nora Krug ist in den USA für den National Book Critics Circle Award in der Kategorie Autobiografie nominiert: Herzlichen Glückwunsch! Das Finale für diesen Preis findet allerdings zeitgleich mit ihrem Besuch in Stuttgart statt. Die Lesung im März fällt daher aus, wird aber am 27.06.19 nachgeholt. Gekaufte Eintrittskarten behalten Ihre Gültigkeit oder können an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgeben werden.

Die Arbeit an dem Buch hat sie sechs Jahre lang beschäftigt: zwei für die Recherche, zwei für die Geschichte, zwei für die Gestaltung. Sie selbst nennt das Buch 'graphic memoir', gezeichnete Erinnerungen. Diese besondere Form macht es ihr möglich, "sich über die individuelle Graphik vom dokumentierten Schrecken der deutschen Zeitgeschichte zu lösen, diese zugleich aber zu einer persönlichen Angelegenheit zu machen: zum Familienalbum, in dem das Zeichnen für Nora Krug ein Akt der Empathie ist, ohne sich jedoch Mythen oder Beschönigungen kritiklos auszuliefern", so Andreas Platthaus in der FAZ. So wird ihr 'graphic memoir' zur Bestandsaufnahme nicht nur der Familiengeschichte, sondern fragt auch nach den Bedingungen jeglichen Erzählens über Herkunft. Wie kann man verstehen, wer man ist, wenn man nicht weiß, woher man kommt? Die preisgekrönte und in Karlsruhe geborene Autorin und Illustratorin Nora Krug lebt seit über 17 Jahren in New York, ist verheiratet mit einem amerikanischen Juden und begibt sich auf Spurensuche: Was hatte Großvaters Fahrschule mit dem jüdischen Unternehmer zu tun, dessen Chauffeur er vor dem Krieg gewesen war? Und was sagen die mit Hakenkreuzen dekorierten Schulaufsätze über ihren Onkel, der mit 18 Jahren im Zweiten Weltkrieg fiel? "Heimat" ist ein großes Erinnerungskunstwerk, in dem Familiengeschichte auf Zeitgeschichte trifft.

In Zusammenarbeit mit dem forum für jüdische kultur und bildung e.V.