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16.11.2023

Martyna Bunda, Ulrike Draesner: Frauen – Körper – Geschichte

Begleitveranstaltung Ausstellung »Zur Sprache bringen«

Veranstaltungsdaten

»Zur Sprache bringen – Vom Missbrauch weiblicher Körper zu Zwecken des Krieges« – unter diesem Titel ist die von der Schriftstellerin Ulrike Draesner kuratierte und auf ihrem Roman »Die Verwandelten« basierende Ausstellung bis zum 15.12.23 in den Räumen des Literaturhauses zu sehen. Über einen Zeitraum von hundert Jahren, also drei Generationen, beschreibt Draesner in Ausstellung und Roman zwei Formen von Gewalt, denen Frauen während des zweiten Weltkriegs ausgesetzt waren: Die systematische Schändung des Körpers durch Vergewaltigungen einerseits, die Reduzierung durch den eigenen Staat auf die Funktion einer Gebärmaschine andererseits, von den Nationalsozialisten perfide organisiert in der Idee des Lebensborns. Der Roman »Die Verwandelten« erzählt darüber hinaus vom Danach: »Wie kann ich weiterleben? Mit welchem Körperbild? Was gebe ich davon unwillentlich an nachfolgende Generationen weiter – und wie kann ich das verhindern?« Der Debütroman »Das Glück der kalten Jahre« der polnischen Autorin und Journalistin Martyna Bunda, übersetzt von Bernhard Hartmann, handelt ebenfalls von Körpergeschichten. Im Zentrum stehen Rozela, die uneheliche Tochter einer unehelichen Mutter, die Ende des zweiten Weltkrieges von sowjetischen Soldaten vergewaltigt wird und ihren drei eigenen Töchter Greta, Truda und Ilda. Die Handlung spielt überwiegend im kaschubischen Dorf Dziewcza Góra, westlich von Danzig. »Es ist eine Geschichte der wiederentdeckten Empfindsamkeit« so Martyna Bunda.

Gefördert von: Baden-Württemberg Stiftung, Konrad Kohlhammer Stiftung, Helmut Nanz Stiftung, LBBW Stiftung und Sparkassenverband Baden-Württemberg, in Zusammenarbeit mit dem Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg

Bilder von der Veranstaltung