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18.3.2018

Lukas Bärfuss, Juri Andruchowytsch: Europa lesen

Veranstaltungsdaten

Die Idee des Nationalstaats beruhe auf einem räumlichen Hoheitsgebiet, die Realität hingegen sei längst eine ganz andere und der Nationalstaat am Ende. Nicht zuletzt die Situation in der Ukraine zeige, was das veraltete Konzept der Nation anrichte, sagt der Schweizer Dramatiker und Schriftsteller Lukas Bärfuss, der sich immer wieder in politische und gesellschaftliche Diskussionen zur Schweiz und zu Europa zu Wort meldet. Mit Blick auf die Schweiz beobachtet er vor allem Ausprägungen einer regionalen statt nationalen Identität, wenn er in Rechnung stellt, dass es "sehr schwierig herauszufinden ist, was überhaupt noch das gemeinsame Interesse ist – etwa zwischen einem Tessiner und einem Zürcher." Mit ihm ins Gespräch kommt der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch, der sich ebenfalls beharrlich öffentlich einmischt, im Ringen der Ukraine und ihrer gesellschaftlichen Erneuerung als Land Europas. Bereits 2004 hat er zusammen mit Andrzej Stasiuk den Essayband "Mein Europa" veröffentlicht, in dem er als "poetischer Landvermesser" (FAZ) literarische Portraits einer bis dahin noch vielfach unbekannten Landschaft entworfen hat, die sowohl auf polnischem, slowakischem, tschechischem, ungarischem, rumänischem und ukrainischem Territorium liegt. Jüngst erschien sein "Kleines Lexikon intimer Städte", ein Alphabet aus 44 Städten – in dem auch Stuttgart nicht fehlt. Mit den beiden diskutiert die Lektorin und herausragende Vermittlerin mittel- und osteuropäischer Literatur, Katharina Raabe.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Stuttgart und des Schauspiel Stuttgart in der Reihe "The future of Europe" sowie im Rahmen von "Heimat – Internationale Wochen gegen Rassismus in Stuttgart.

Eintritt: 6,- € (Karten unter www.schauspiel-stuttgart.de)

Veranstaltungen der Reihe "The future of Europe"

23.5.2018