Der Duft der Dunkelheit

Lesung und Gespräch

Anna Bolavá

Literaturhaus Halle
1.11.2023 / 19:00 Uhr

dekorativ
Als mir die Aufgabe zugetragen wurde, ein »Souvenir« mitzubringen, war mir sofort klar, dass dies eine Schere sein würde. Nicht unbedingt eine Gartenschere – aber gewissermaßen passt diese doch besonders gut. Die Gartenschere ist nicht nur für mich, sondern auch für Anna, die Protagonistin des Romans »Der Duft der Dunkelheit«, ein bedeutender Gegenstand. Anna sammelt in diesem Buch leidenschaftlich Heilkräuter. Eine Tätigkeit, über die wir uns ihr, ihrem Schicksal und eben auch den verschiedenen Heilpflanzen, denen je einzelne Kapitel gewidmet sind, nähern – und eine Tätigkeit, für die die Gartenschere ein unerlässliches Werkzeug ist.
Anna Bolavá

Anna Bolavá entführt die Leser und Leserinnen ihres Romandebüts »Der Duft der Dunkelheit« in eine südböhmische Kleinstadt mitten in der Natur, in der es unter der Oberfläche des Alltags unheilvoll brodelt. Es ist Sommer, warm und alles wächst und gedeiht: Linden, Ringelblumen, Königskerzen. Inmitten der Natur und Pflanzen ist Anna zu Hause und in ihrem Element. Denn ihre große Passion gilt den Heilkräutern, deren Sammeln, Trocknen und Verarbeiten fast schon ihr Leben bestimmt. Dies verbindet die Frauen der Familie bereits über Generationen hinweg und hat Annas Leben von Kindheit an geprägt. Doch hinter dem scheinbar idyllischen Leben im Haus der verstorbenen Großmutter verbergen sich die Schatten der Vergangenheit. Schnell entfaltet der Roman einen ungewöhnlichen Sog, und es entwickelt sich mitten im südböhmischen Sommer eine verhängnisvolle Geschichte von Rache, Verrat und einer rätselhaften Krankheit, aus der es kein Entrinnen gibt.

Anna Bolavá erzählt ganz im Stil des Nature Writings auf poetische und suggestive Weise von einer Heldin, die sich in der Welt der Kräuter verliert und ihrem eigenen Verderben entgegengeht.

Der Roman, erschienen im Mitteldeutschen Verlag, wurde aus dem Tschechischen von Katharina Hinderer übersetzt.

Weitere Info

Veranstalter: Literaturhaus Halle

Copyright Foto Souvenir: Ekaterina Zershchikova