Ein belarussischer Abend
Lesung und Gespräch
Dmitri Strozew, Alhierd Bacharevič, Julia Cimafiejeva
Literarisches Colloquium Berlin
15.11.2022 /
19:30 Uhr
Die Bilder vom Sommer 2020 sind uns noch präsent: eine Demokratiebewegung in weiß-rot, gerichtet gegen das Regime des belarussischen Diktators Lukaschenka und markant geprägt vom friedlichen Protest starker Frauen. Was folgte, ist bekannt: brutale Niederschlagung aller Demonstrationen, Verhaftungswellen, der Exodus vieler Exponenten der Opposition. Viele ehemalige Gastautor:innen des LCB sind davon betroffen. Dieser Abend bringt drei Exilautor:innen zusammen, die wir zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe nach einem Souvenir gefragt haben, einem Begleitstück ihres Schreibens, einer materialisierten Erinnerung. Die Lyrikerin Julia Cimafiejeva etwa hat in den letzten Monaten Hunderte von Postkarten an politische Gefangene in Belarus geschickt. »ein brief ins gefängis / muss immer zauberformel sein / oder gebet«, heißt es in einem ihrer Gedichte. Wir hören neue Texte aus ihrem Band »Der Angststein« (Ü: Tina Wünschmann u.a., edition.fotoTAPETA), Lyrik von Dmitri Strozew (»staub tanzend«, Ü: Andreas Weihe, hochroth Verlag) sowie Prosa von Alhierd Bacharevič in der Übersetzung von Thomas Weiler, der den Abend moderieren wird.
Die Reihe »Souvenir« ist eine Kooperation des Literaturhauses Stuttgart und der Bundeszentrale für politische Bildung und wird in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Literaturhäuser veranstaltet.