Souvenir

Lesung und Gespräch

Viktor Jerofejew

Literaturhaus Halle
19.1.2023 / 19:00 Uhr

dekorativ
Da unten, dieser kleine Mensch – das bin ich. Und mein Vater ist hier in Diplomatenuniform zu sehen. Ich bin ungefähr drei, mein Vater etwa dreißig Jahre alt. Mein Vater war der persönliche Dolmetscher Stalins, aus dem Französischen und ins Französische. Er hatte also eine große Nähe zum Diktator. Und außerdem war er persönlicher Assistent von Molotow. Aus einer solchen Familie kam ich. Meine Mutter war diejenige in unserer Familie in die mich inspirierte, die mir die Liebe zur Kultur und Literatur mitgab. Man sieht schon, dass ich ein kleiner Schriftsteller bin. Ich schaue in die Welt hinaus, so als würde ich mir gerade etwas ausdenken. Aber bitte schauen Sie sich die Fotografie selber an.
Viktor Jerofejew

Viktor Jerofejew, 1947 in Moskau geboren, wurde weltweit bekannt durch seinen 1989 erschienenen und in 27 Sprachen übersetzten Roman »Die Moskauer Schönheit«. 1979 wurde er wegen seiner Beteiligung an der Literaturanthologie Metropol mit von der Zensur verbotenen Texten vom Schriftstellerverband der UdSSR ausgeschlossen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gab er diesen von ihm als »Röntgenapparat, der die ganze Gesellschaft durchleuchtete« bezeichneten Almanach in einer Reihe neu heraus. Zudem ist er Herausgeber der ersten russischen Nabokov-Ausgabe. Er schreibt regelmäßig für die New York Times Book Review, DIE ZEIT, die FAZ und DIE WELT und gilt als kritischer Intellektueller wie auch als einer der bekanntesten russischen Gegenwartsautoren.
Viktor Jerofejew wird aus seinem noch unveröffentlichten Roman „Der große Gopnik“ lesen, es moderiert Alexander Suckel.

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Veranstalter: Literaturhaus Halle

Copyright Foto Souvenir: Ekaterina Zershchikova