Sonntag, 20.12.20
Was ich derzeit träume
Es ereignet sich in übergroßen Bögen.
Die Szenarien sind weit ausufernd,
ein Hafen, die Berge, die Vergangenheit.
Eine Freundschaft, die zu Ende geht,
ein Schiff, das verbrennt, ein Skigebiet,
das ausgerechnet ich künstlich beschneie.
Ich muss vieles bewältigen, die Sache mit
der komplizierten, meterhohen Stahlseil-
Konstruktion z.B., die ich halten sollte.
Ich hatte nicht genügend Kraft und gebe zu,
all das überfordert mich. Auch verirre ich
mich ständig. Ich bin dafür nicht gemacht.
Von diesem rasselnden Biest aus einem
düsteren Bereich zwischen Insekt und Reptil
will ich da noch nicht einmal sprechen.
Vorgestern erst musste ich ein Kind retten,
es saß allein in einem Motorboot, das raste
auf die Kaimauer zu, auf der ich stand.
Wenn ich dann aufgewacht bin, habe ich
sehr große Sehnsucht danach, mich nur so
auf den Boden zu legen, ganz nah, ganz flach.
Hier entlang zu „Ich bin der Wal deiner Träume“ von Mathias Jeschke
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