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26.6.26.9.2021

Winkel Verstecke verschwiegene Stellen Ecken

Mit Heißenbüttel durch Stuttgart. Ausstellung und ein Spaziergang in Etappen

Veranstaltungsdaten

Entwickelt von Ulf Stolterfoht 
Fotografiert von Nathalie Wolff & Matthias Bumiller
Gelesen von Irene Baumann
Technische Umsetzung: Paul Abbrecht

Ob Sünderstaffel oder Haußmannstraße, Villa Berg oder Heslacher Winkel – Helmut Heißenbüttel war in seinen Stuttgarter Jahren nicht nur spazierend in der Stadt unterwegs, seine Stuttgarter Eindrücke haben auch zahlreiche Abdrücke in seinen Texten hinterlassen. Der in Stuttgart-Heslach aufgewachsene Lyriker Ulf Stolterfoht hat sich auf Wanderschaft durch Helmut Heißenbüttels „Ödipuskomplex made in Germany“, seine Textbücher 3, 4, 6 und 8 und den Gedichtband „Das Durchhauen des Kohlhaupts“ begeben und für das Literaturhaus Stuttgart einen Stationenweg entwickelt, der ab 26.6. mit Wanderpass und Stempelkarte in Etappen erwandert werden kann. Vor Ort ist das jeweils zugehörige Gedicht per QR Code, gelesen von Irene Baumann, zu hören. Im Literaturhaus sind die Routen Helmut Heißenbüttels in einer Ausstellung um aktuelles Fotomaterial sowie Fotografien aus dem Stadtarchiv Stuttgart ergänzt. Wanderkarten und Stempelpass sind erhältlich im Literaturhaus und in ausgewählten Buchhandlungen.

In Zusammenarbeit mit dem SWR2 und dem Stadtarchiv Stuttgart, gefördert von der Klett-Stiftung und der Stadt Stuttgart. Wir danken Richild von Holtzbrinck und Petra Bewer für ihre Veranstaltungspatenschaft.

Und so geht`s:

Wanderkarte & Stempelpass erhältlich ab 26.06.21

Wanderkarten und Stempelpass geben wir Ihnen im Literaturhaus und in ausgewählten Buchhandlungen an die Hand. 

Die Hör- und Stempelstationen mit Wanderroute finden Sie auf der Heißenbüttel-Wanderkarte, online auf der interaktiven Karte oder als GPX-Track zum Download.

Hier entlang zur interaktiven Karte >

Download GPX-Track Route West-Süd >
Download GPX-Track Route Ost >

Die Stempel befinden sich in hellblauen Holzkisten an Mästen, Zäunen und Bäumen. Sollte wider Erwarten ein Stempel fehlen, notieren Sie die Nummer der Station. 
Bereits ab 10 gesammelter Stempel erhalten Sie das rote Heißenbüttel-Wanderabzeichen, ab 20 Stempel in hellblau. Senden Sie hierfür Ihren Wanderpass mit Postadresse an das Literaturhaus Stuttgart oder kommen Sie in der Buchhandlung im Literaturhaus vorbei.

Den QR-Code an den Kistentüren können Sie mit Ihrem Smartphone scannen und das jeweilige Straßengedicht direkt vor Ort anhören. Zum Nachhören finden Sie die Gedichte auch nochmals online.

Die Ausstellung im Literaturhaus ist nach telefonischer Anmeldung - (0711) 22 02 17 3 - zu sehen.

 

Wandergalerie

Senden Sie uns Fotos Ihre neuentdeckten Ecken und Ausblicke – mit oder ohne Copyrightangabe und Titel – an info@literaturhaus-stuttgart.de. Die Online-Galerie werden wir den Sommer hinweg ergänzen.

Helmut Heissenbüttel

geboren am 21. Juni 1921 in Rüstringen, gestorben am 19. September 1996 in Glückstadt, war einer der wesentlichen Vertreter der experimentellen Literatur im deutschen Sprachraum.

Er debütierte Mitte der 50er-Jahre mit den Bänden "Kombinationen" und "Topographien" im Esslinger Bechtle-Verlag, auf die viele Dutzend weiterer Bücher mit Lyrik, Prosa und Essays folgten. Eine herausgehobene Stellung im Œuvre Heißenbüttels nehmen die Textbücher ein, von denen zwischen 1960 und 1987 elf Teilbände erschienen, die fehlende Nummer 7 unter dem Titel: "mehr ist dazu nicht zu sagen: neue herbste". Helmut Heißenbüttel wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis 1969 und dem Hörspielpreis der Kriegsblinden 1970. Von 1977 bis 1984 war Heißenbüttel Präsident der Sektion Literatur innerhalb der Berliner Akademie der Künste, wo heute auch sein Nachlass bewahrt und erschlossen wird.

Mit der Stadt Stuttgart war Helmut Heißenbüttel auf vielfältige Weise verbunden: von 1959 bis 1981 leitete er die Abteilung Radio Essay und das Studio für neue Literatur beim Süddeutschen Rundfunk und lebte mit seiner Familie in der Botnanger Donizettistraße, mit den Kollegen der "Stuttgarter Schule" um Max Bense und Reinhard Döhl entstanden diverse Kollaborationen und in Klett-Cotta hatte er ab 1980 eine dauerhafte Verlagsheimat im Stuttgarter Westen gefunden. Neben seiner literarischen und seiner Radioarbeit war Helmut Heißenbüttel auch als Kritiker enorm vielseitig und einflussreich – seine Leidenschaft und seine Offenheit, die alle Gattungen, Traditionslinien und Genres gleichermaßen gelten ließ, sind beispielhaft und werden bis heute schmerzlich vermisst. 

Textbuch 1-6

Anlässlich von Helmut Heißenbüttels 100. Geburtstag besorgt der Verlag Klett-Cotta eine Neuausgabe seiner "Textbücher 1-6".   
1. Aufl. 2021, 300 Seiten, broschiert, ISBN: 978-3-608-98461-3; Euro 25,-