Zum Hauptinhalt springen
7.4.2021

Jörg Magenau, Alem Grabovac: Von Vätern und Söhnen

Veranstaltungsdaten

Zwei Romandebüts über fragile und verletzte Vater-Sohn-Beziehungen, über Herkunft und Familie, über Flucht und Auswanderung; zwei Romandebüts, die im Südwesten verankert sind und zugleich über ihn hinausweisen – bei Alem Grabovac ins ehemalige Jugoslawien, bei Jörg Magenau nach Kanada. Alem Grabovacs Roman „Das achte Kind“ erzählt von einem Kind, das bei einer strengen Pflegefamilie in Warmbronn bei Stuttgart aufwächst, weil seine aus Jugoslawien stammende Mutter als Gastarbeiterin zu hart arbeiten muss, als dass sie sich um ihr Kind kümmern kann. Als Erwachsener macht sich der Sohn Alem auf die Suche nach seinem leiblichen Vater, der einst im berüchtigten Gefängnis und Umerziehungslager für Staatsfeinde auf der Insel Goli Otok in Jugoslawien landete. Jörg Magenau blickt in seinem ersten Roman „Die kanadische Nacht“ auf das Leben eines Mannes, der aus der eigenen inneren Enge in ein weites, wildes Land und zugleich erzählend zu sich selbst reist. In Kanada liegt der Vater im Sterben und der Sohn macht sich auf den Weg, um zugleich zurückzukehren in die Geschichte seiner Familie, aufgespannt zwischen Ludwigsburg und Tübingen. Jörg Magenau, geboren 1961 in Ludwigsburg, ist bekannter Feuilleton-Journalist und schrieb Biographien über Christa Wolf, Martin Walser und die Brüder Ernst und Friedrich Georg Jünger. Alem Grabovac hat in München, London und Berlin Soziologie, Politologie und Psychologie studiert, lebt mit seiner Familie in Berlin und schreibt unter anderem für Die Zeit, Die Welt und Die Tageszeitung.