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3.2.2020

Über "GRM" von Sibylle Berg

Veranstaltungsdaten

Vermutlich war der Einzelne schon immer unwichtig. Es fiel nur weniger auf.

Sibylle Berg

Die Brave New World findet in wenigen Jahren statt. Vielleicht hat sie auch schon begonnen. Jeden Tag wird ein anderes westliches Land autokratisch. Algorithmen, die den Menschen ersetzen, liegen als Drohung in der Luft. Großbritannien, wo der Kapitalismus einst erfunden wurde, hat ihn inzwischen perfektioniert. Sibylle Bergs neuer Roman beginnt in Rochdale, UK, wo der Neoliberalismus besonders gründliche Arbeit geleistet hat. Die Helden: vier Kinder, die nichts anderes kennen als die Realität des gescheiterten Staates. Ihr Essen kommt von privaten Hilfswerken, ihre Eltern haben längst aufgegeben. Die Hoffnung, in die sie sich flüchten, ist Grime, kurz GRM. Grime ist die größte musikalische Revolution seit dem Punk. Grime bringt jeden Tag neue YouTube-Stars hervor, Grime liefert immer neue Role-Models. Als die vier begreifen, dass es zu Hause keine Hoffnung für sie gibt, brechen sie nach London auf. Hier scheint sich das Versprechen der Zukunft eingelöst zu haben. Jeder, der sich einen Registrierungschip einpflanzen lässt, erhält ein Grundeinkommen. Die Bevölkerung lebt in einer perfekten Überwachungsdiktatur. Auf der Straße bleibt nur der Abschaum zurück. Die vier Kinder aber versuchen außerhalb des Systems zu überleben – und beginnen eine eigene Art der Revolution.

Wer "GRM" gelesen hat, unter 35 Jahre ist und am runden Tisch mit Wasserglas darüber diskutieren will: melde sich an unter u35@literaturhaus-stuttgart.de!

Eintritt: Mitglieder frei / Gäste 3,- Euro

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