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21.11.2020

Deniz Ohde: Streulicht

Veranstaltungsdaten

Für die Reihe zwischen/miete werden Stuttgarter WGs zur Lesebühne: Autor*innen aus der jüngsten Schriftstellergeneration mieten sich ein, um aus ihren Texten zu lesen und sie ins Gespräch zu bringen. „So einen Roman als Debüt hat es lange nicht gegeben. Deniz Ohde schreibt mit Streulicht einen Bildungsroman, der den Vergleich sucht, der soziologisch unnachgiebig ist und unter sanftem Druck alles zum Vorschein bringt“, sagt die Jury des Literaturpreises der Jürgen-Ponto-Stiftung. Industrieschnee markiert die Grenzen des Orts, eine feine Säure liegt in der Luft, und hinter der Werksbrücke rauschen die Fertigungshallen, wo der Vater tagein, tagaus Aluminiumbleche beizt. Hier ist die Ich-Erzählerin aufgewachsen, hierher kommt sie zurück, als ihre Kindheitsfreunde heiraten. Und während sie die alten Wege geht, erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis nicht nur der Hausrat, sondern auch die verdrängten Erinnerungen hervorquollen. An die Mutter, deren Freiheitsdrang in der Enge einer westdeutschen Arbeiterwohnung erstickte, bis sie in einem kurzen Aufbegehren die Koffer packte und die Tochter beim trinkenden Vater ließ. Deniz Ohde, geb. 1988 in Frankfurt a.M., lebt in Leipzig. "Streulicht" ist nominiert für den Deutschen Buchpreis 2020.

Bilder von der Veranstaltung

Veranstaltungen der Reihe "zwischen/miete. Junge Literatur im Literaturhaus"

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