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13.4.2017

Ulrike Guérot: Sanatorium Europa

Veranstaltungsdaten

19 Uhr arte-Filmpremiere
In einer Welt, die sich dramatisch im Umbruch befindet und einer Zeit, in der die europäische Idee so bedroht erscheint wie nie, wirft die Dokumentation einen Blick zurück und zeigt, wie die großen Dichter und Denker auf die erste europäische Krise reagierten. Die Dokumentation "Sanatorium Europa" stellt insbesondere die Literatur von Thomas Mann und Hermann Hesse in einen historischen Kontext und zeigt Parallelen zur heutigen Zeit auf. Im Zentrum stehen die Jahre zwischen 1900 und 1918, als Europa dem ersten Weltkrieg entgegensteuert. Namhafte Künstler, Philosophen, Reformer und Dichter fliehen ins Tessin und an den Gardasee, darunter Thomas Mann und Hermann Hesse. Erschöpft von der anbrechenden Moderne mit ihrer Industrialisierung und Rationalisierung fühlen sie sich desolat und suchen im mediterranen Klima Heilung für Körper und Seele. Dabei wird die Sehnsucht nach einem neuen Propheten, einem sittlichen bzw. geistigen Führer, im Kreise der Dichter und Denker häufiger formuliert. Hier zieht die Politikwissenschaftlerin und Soziologin Ulrike Guérot in mehreren Filmsequenzen Parallelen zur Gegenwart, in der ähnliche Tendenzen zu beobachten sind und Populisten in Europa zunehmend an Macht gewinnen.

Dokumentation von Julia Benkert, ARTE/HR 2017, 52 Min.

20 Uhr Gespräch
Ulrike Guérot kommt zur ARTE-Preview ins Stuttgarter Literaturhaus und wird im Anschluss an den Film mit Thomas Knubben über Krisen und Visionen Europas sprechen. Guérot lehrt als Professorin für Europapolitik an der Universität Krems in Österreich. Im Jahr 2013 hat sie zusammen mit dem Schriftsteller Robert Menasse ein Manifest für die Begründung einer europäischen Republik verfasst. Im Jahr 2016 erschien ihr Buch “Warum Europa eine Republik werden muss! Eine politische Utopie”. Sie gründete das European Democracy Lab in Berlin, eine Denkwerkstatt zur Entwicklung europäischer Demokratie.

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann