Zum Hauptinhalt springen
13.2.2017

Eva Illouz: Nationalismus. Emotion.

Veranstaltungsdaten

Wie verschränken sich Nationalismus und Emotion? Welche Gefühle und Leidenschaften ruft der Nationalismus hervor, wie werden Emotionen instrumentalisiert? Wieso und warum nimmt der Nationalismus so eindringlich Bezug auf die Toten und die Gräber? In ihrem letzten Essayband "Israel" geht die international bekannte Professorin für Soziologie und Anthropologie an der Hebräischen Universität in Jerusalem, Eva Illouz, diesen Fragen am Beispiel Israels nach. Anhand aktueller politischer Entwicklungen und persönlicher Erfahrungen zeichnet sie ein drastisches Bild der israelischen Gesellschaft: Die zunehmende Identifikation mit Ethnie und Religion, so ihre These, droht deren liberalen Charakter zu unterwandern. Illouz’ viel beachteten und kontrovers diskutieren Texte kombinieren scharfsinnige Analysen mit einem kompromisslosen Plädoyer für eine offene Gesellschaft – eine dringend benötigte Stimme aus einer von Extremismus gezeichneten Region. Und eine dringend benötige Stimme, die auch für unser Nachdenken über die Zukunft europäischer Gesellschaften von großer Bedeutung ist. In ihren Forschungen widmet sie sich vor allem der Frage, welche emotionalen Muster sich in Gesellschaften herausbilden. Dabei gilt ihre Aufmerksamkeit insbesondere den Veränderungen der individuellen Wahrnehmung und der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit im Verhältnis zu einer von der kapitalistischen Ökonomie formierten Öffentlichkeit. Von ihren zahlreichen Büchern sind auf Deutsch u.a. erschienen: »Gefühle in Zeiten des Kapitalismus«. Adorno Vorlesungen (2006), »Die Errettung der modernen Seele« (2009), »Warum Liebe weh tut« (2011), »Die neue Liebesordnung. Frauen, Männer und Shades of Grey« (2013), »Israel. Essay« (2015).
In Zusammenarbeit mit dem IZKT, dem Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung, und der Initiative "Offene Gesellschaft".