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26.2.2007

Wilhelm Genazino: Mittelmässiges Heimweh

Veranstaltungsdaten

Wilhelm Genazino präsentiert seinen neuen Roman Mittelmäßiges Heimweh: Dieter Rotmund fährt mit der Bahn, und zwar schwarz. Seit seine Frau erklärt hat, sie könne auf keinen Fall mehr in der Großstadt, sondern müsse unbedingt im Schwarzwald leben, sind zwei Wohnungen zu bezahlen. Dieter Rotmund muss sparen. Doch als er zur eigenen Verblüffung zum Finanzdirektor befördert wird und nicht mehr sparen muss, ändert das nichts am Basso continuo seines Lebens: der Erfahrung des Verlusts. So ist sein Entsetzen zunächst nur kurz, als er eines Tages in der Kneipe sein eigenes Ohr auf dem Boden liegen sieht. Wilhelm Genazino erzählt die Geschichte eines Mannes, der davor erschrickt, dass auch seine Gefühle - das Erschrecken, die Verzweiflung, das Heimweh - nur noch mittelmäßig sind, und er erzählt sie mit der ihm eigenen Ironie, Detailbesessenheit und mit einer Bosheit, die seinen Figuren nichts erspart. Erst als Rotmunds Vormieterin Sonja auftaucht, um im Keller nach alten Pappkartons zu forschen, scheint sich die Möglichkeit zu öffnen, den Verlust durch neue Liebesverwirrungen in einen Gewinn zu verwandeln. Vorausgesetzt, dass auf das Ohr nicht weitere Verluste folgen. Den Abend moderiert die Literatur-Redakteurin der Stuttgarter Zeitung Julia Schröder.

Eintritt: Euro 7,-/5,-/3,50