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28.9.2007

Peter O. Chotjewitz: Mein Freund Klaus

Veranstaltungsdaten

"Redlich warst Du bemüht, das Dasein Gottes zu leugnen. Eines rat ich dir gut, fühle Dich selbst nicht als Gott." - Die Xenie, die der Klassenlehrer am Gymnasium Kirchheim unter Teck dem Einserabiturienten Klaus Croissant 1951 mit auf den Weg gab, offenbart bereits ein wesentliches Geistesmerkmal des unerbittlichen Justizkritikers, der sich hinter dem Titel Mein Freund Klaus verbirgt. Dialoge, Groß- und Kleinzitate, Reflexionen, Sachberichte, Erinnerungen des Autors bilden die hauptsächlichen Darstellungsebenen des Romans, der - aus der Perspektive des Freundes - die Lebensgeschichte des berüchtigten Anwalts von der Wiege bis zur Bahre nachzeichnet. Peter O. Chotjewitz schildert Kindheit und Jugend im dritten Reich, den Muff der Adenauerjahre, die Zeit der sich formierenden APO in Stuttgart, die rechtsstaatlich bedenkliche Auseinandersetzung der bundesdeutschen Justiz mit der Radikalopposition ("jeder Rechtsspruch ein Rechtsbruch"), das Engagement für die deutsche Zweistaatlichkeit in den achtziger Jahren und schließlich den Kampf gegen die Wiedervereinigung als die Kernpunkte von Croissants verschlungenem Lebensweg. So ist der Roman, der nun gemeinsam mit dem Kriminalautor Wolfgang Schorlau zum ersten Mal vorgestellt wird, nicht nur eine Biografie, sondern auch das Prisma einer Epoche.
In Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Stuttgart

Eintritt: EUR 12,-/8,-/6,-