Zum Hauptinhalt springen
25.3.2014

Feridun Zaimoğlu: Isabel

Veranstaltungsdaten

Feridun Zaimoglu bleibt den gesellschaftlichen Randgebieten und ihren Bewohnern treu und wendet sich dem Leben von Großstadtfiguren zu, die fern von Hipness und Touristenströmen ihre eigenen Wege gehen: Isabel ist eine schöne Frau, aber nicht mehr schön und jung genug, um weiter zu modeln, und nicht anerkannt genug, um als Schauspielerin an die großen Rollen zu kommen. So arbeitet sie als Gelegenheitsdarstellerin, ist mit der Liebe am Ende, verlässt ihren Freund und beschließt, ihr Leben neu zu entwerfen. Sie verabschiedet sich von der Lust und wählt den Weg in die Keuschheit. Nachdem es auch ihren Eltern trotz großer Anstrengungen nicht gelungen ist, ihr einen passenden Heiratskandidaten zuzuführen, trifft sie Marcus, Kriegsheimkehrer aus dem Kosovo-Einsatz. Marcus ist traumatisiert und nur daran interessiert, eine aufs Nötigste reduzierte Existenz zu führen. Ihre Begegnung verändert beider Leben und führt sie auf eine unberechenbare Reise in die Vergangenheit von Marcus. Gewohnt sprachmächtig, genau in der Beobachtung und bewusst in der Verknappung, führt Zaimoglu seine Leser in seinem neuen Roman “Isabel“ in eine Welt der zurückgefahrenen Lebenserwartungen, immer wieder aufgebrochen durch Liebe und Schmerz, durch Reue und Rache.
Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit 35 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist arbeitet. Er war Kolumnist für das ZEIT-Magazin und schreibt für die Welt, die Frankfurter Rundschau, DIE ZEIT und die FAZ. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis, war er 2005 Stipendiat der Villa Massimo in Rom.

Gefördert durch die Robert Bosch Stiftung

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Kristina Popov